Hausratversicherung und private Unfallversicherung vs. Spezialversicherungen - was raten Experten?

Hausratversicherung und private Unfallversicherung vs. Spezialversicherungen - was raten Experten?

Hausratversicherung und private Unfallversicherung sind altbewährte Versicherungen, die eine ganze Reihe von Schäden absichern. Viele Versicherer bieten allerdings vermehrt Spezialversicherungen an, die Leistungen in bestimmten Schadensfällen vorsehen. Da fällt es oft nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Wir haben uns einmal für Sie auf dem Markt umgesehen und einige Informationen zu diesem Thema für Sie gesammelt.

Auf Schritt und Tritt werden wir in der Gegenwart von Versicherungen verfolgt. So zumindest hat es den Anschein. Beim Kauf eines Handys wird uns der Abschluss einer Handyversicherung empfohlen, buchen wir eine Reise, sollen wir eine Reisegepäckversicherung abschließen, holen wir beim Optiker unsere neue Brille ab, wird uns eine Brillenversicherung angeboten.

Überall haben wir die Möglichkeit, uns gegen vermeintliche Risiken abzusichern. Doch ist das eigentlich notwendig? Schließlich verfügen die Meisten von uns bereits über eine Vielzahl von Versicherungen. Und tatsächlich: Einige von ihnen schließen Risiken, für die uns eine Extra-Versicherung angeboten wird, mit ein.

Die Hausratversicherung gilt nicht nur in den eigenen vier Wänden

Den Anfang macht die Hausratversicherung, die entgegen häufiger Annahmen nicht nur in den eigenen vier Wänden gilt. Sie schützt den Hausrat auch außerhalb der in der Versicherungspolice angegebenen Adresse. Wird Hausrat wie beispielsweise Kleidung aus dem Auto oder einer Ferienunterkunft gestohlen, dann zahlt ebenfalls die Hausratversicherung.

Das macht etwa eine spezielle Reisegepäckversicherung entbehrlich, die häufig bei der Buchung einer Reise mitabgeschlossen wird. Sie leistet beim Verlust des Gepäcks, aber das nur eingeschränkt. So muss der Geschädigte genauestens nachweisen, was sich im Gepäck befunden hat, ansonsten ersetzt es die Versicherung nicht. Für Wertsachen wird obendrein oftmals eine Höchstversicherungssumme festgelegt, die meist deutlich unter dem tatsächlichen Wert liegt.

Begriff „grobe Fahrlässigkeit“ wird weit ausgelegt

Besonders gern berufen sich die Anbieter von Reisegepäckversicherungen auf grobe Fahrlässigkeit und legen den Begriff dabei sehr weit aus. Genaugenommen wird verlangt, dass das Gepäck zu keiner Zeit aus den Augen gelassen wird und sich permanent im Einflussbereich des Versicherungsnehmers befindet. Oder die Koffer müssen sicher eingeschlossen werden, wobei wieder die Hausratversicherung ins Spiel kommt. Werden das Gepäck oder die darin mitgeführten Sachen nämlich aus dem Hotelzimmer gestohlen, dann leistet die Hausratversicherung und das zumeist mit wesentlich weniger Aufwand.

Private Unfallversicherung oder Spezialversicherung?

Zunehmend drängen auch Spezialversicherungen im Bereich der Unfallversicherung auf den Markt. Das populärste Beispiel ist die Pokémon Go Versicherung, die bei Unfällen aufgrund von Unachtsamkeit beim Pokémon Go spielen zahlt. Die Verbraucherzentrale NRW meint dazu, dass die Versicherungsbeiträge im Vergleich zu den recht geringen Leistungen zu hoch seien. Gleiches trifft auf sogenannte Stadionbesuchsversicherungen zu, die Leistungen für die versicherte Person im Zusammenhang mit einem Unfall während eines Stadionbesuchs vorsehen.

Wer sich eine umfangreiche Absicherung bei Unfällen wünscht, sollte nach Meinung von Versicherungsexperten eine private Unfallversicherung abschließen. Sie bietet für einen angemessenen Beitrag einen umfassenden Schutz bei jeglicher Art von Unfall.

Fazit:

Sicherlich haben Spezialversicherungen in manchen Bereichen eine Daseinsberechtigung. Auf die Meisten davon kann man aber getrost verzichten, da das Risiko überschaubar ist oder die Versicherung zu viele Einschränkungen hat und oftmals auch zu teuer ist.

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