Berufsunfähigkeitsversicherung: Risiko Berufsunfähigkeit wird oft unterschätzt
Erich Aiwanger
Immer noch wird die Gefahr einer schweren Erkrankung und damit der Bedarf an einer Berufsunfähigkeitsversicherung von vielen Arbeitnehmern unterschätzt.
Einer aktuellen Umfrage zufolge, sehen über 40% der Befragten kein akutes Risiko für sich und damit keinen Bedarf zum Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Als ein Ergebnis der Befragung stellte sich heraus, dass es völlig falsche Annahmen gibt, was die Gründe und Risiken bezüglich des Eintritts einer Berufsunfähigkeit betrifft.
Dabei meinen vor allem Menschen, die körperlich nicht schwer arbeiten müssen, dass sie eine entsprechende Absicherung nicht benötigen. Die meisten der Interviewten gehen davon aus, dass Berufstätige auf dem Bau oder „Möbelpacker“ unter dem besonderen Risiko stehen, dass sie vor dem Erreichen des Rentenalters ihre Tätigkeit aufgeben müssen.
Doch weit gefehlt: Die psychischen Erkrankungen nehmen stark zu. Damit sind auch viele Bürojobs betroffen. Denn in der Praxis sieht es so aus, dass gerade diejenigen, die körperlich überhaupt nicht besonders anstrengend arbeiten müssen, dafür aber unter geistigem „Dauerstress“ stehen, viel öfter von einer Berufsunfähigkeit betroffen sind.
Ebenfalls völlig falsch eingeschätzt wird das Alter der von Berufsunfähigkeit Betroffenen. Weit verbreitet ist die Meinung, dass sich die meisten Fälle der Arbeitsunfähigkeit erst jenseit der 60 ereignen. Deshalb meinen jüngere Arbeitnehmer, dass es für sie in diesem Alter noch nicht notwendig sei, die entsprechende Vorsorge zu treffen. Tatsächlich trifft die Berufsunfähigkeit aber immer mehr Menschen vor dem sechzigsten Lebensjahr.
Es ist also durchaus angebracht, sich bereits frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung in Erwägung zu ziehen.