Eine preiswerte Baufinanzierung animiert viele zum Eigenheimbau
Erich Aiwanger
Die derzeit günstigen Konditionen einer Baufinanzierung lockt viele zum Erwerb oder Bau von Immobilien. Eine der am häufigsten gewählten Möglichkeit einer solchen Finanzierung ist der in Deutschland sehr beliebte Bausparvertrag. Da niedrige Zinsen für das sogenannte Baugeld viele Arbeitnehmer dazu veranlassen, sich ein Eigenheim planen zu lassen, wollen sich die künftigen Bauherren das extrem günstige Niveau bei den Zinsen in einem Bausparvertrag längerfristig sichern.
Bei einem Bausparvertrag ist es ja bekanntlich so, dass der Kunde eine Kombination aus Spar- und Kreditvertrag abschließt. Zunächst muss eine vereinbarte Summe über eine definierte Laufzeit angespart werden. Für die eingezahlten Beiträge erhält der Sparer die marktüblichen Guthabenzinsen von seinem Kreditinstitut. Für die Differenz zwischen der angesparten Summe und der vereinbarten Bausparsumme gewährt die Bausparkasse bei der Zuteilung dann einen Kredit. Damit kann der Bausparkunde über die gesamte im Vertrag vereinbarte Leistung verfügen.
Trotz der großen Beliebtheit des Produktes rentiert sich aber der Bausparvertrag nicht in jedem Fall. Derzeit werben die Bausparkassen massiv mit ihren günstigen Konditionen, wie der Sprecher eines der Marktführer – der Schwäbisch Hall – mit dem Slogan "Wer heute einen Bausparvertrag abschließt, kann nichts falsch machen" betont. Schließlich bekommt man schon Bauspardarlehen ab einem Prozent Zinsen.
Doch ganz so einfach stellt sich die Sache bei genauer Betrachtung nicht dar. Denn die Kassen verschweigen gern den Nachteil der derzeitigen Situation auf dem Finanzmarkt. So betragen bei vielen Kreditinstituten die Guthabenzinsen nur 0,5 Prozent. Wer mehr auf sein Sparkonto bekommt, kann schon von Glück reden. Neben den Kreditzinsen muss der Kunde beim Abschluss seines Vertrages auch die Abschlussgebühren betrachten. Diese liegen zwischen noch moderaten 1,0 Prozent bis zu 1,6 Prozent der Bausparsumme.
Bausparwillige sollten sich deshalb vor dem Vertragsabschluss genau überlegen, welche Spar- und Tilgungsraten sie leisten können und welche Bausparsumme für sie realistisch ist.
Alternativ ist natürlich ein Darlehen bei der Bank zu nennen. Welche Baufinanzierung nun die bessere Wahl ist, sollte man zusammen mit einem unabhängigen Fachmann besprechen.