Elementarversicherung: Änderung der ZÜRS Gefahrenklassen
Erich Aiwanger
Aufgrund der jüngsten Ereignisse durch Überschwemmung und Hochwasser, gehört die Elementarversicherung und ZÜRS Gefahrenklassen für viele Hausbesitzer vermehrt zum Gesprächsstoff. Hierbei hat es nun einige wichtige Änderungen durch die Neuberechnung dieser ZÜRS Gefahrenklassen gegeben. Wir haben diese für Sie nachfolgend zusammengefasst.
Das sogenannte Zonierungssystem Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS) wurde neugestaltet. Jenes ziehen die Versicherungsgesellschaften für die Einordnung von Häusern in eine bestimmte Gefahrenklasse beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung zu Rate.
Aus einem Bericht des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht nun hervor, dass sich hier einige Änderungen ergeben haben. So werden es unter anderem 58.000 Hausbesitzer künftig leichter haben, ihr Domizil gegen Hochwasser zu versichern, weil sie in der Gefahrenklasse heruntergestuft wurden.
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Elementarversicherung wegen geänderten ZÜRS Gefahrenklassen zukünftig für mehr Haushalte möglich
Im Jahr 2015 wurden 197.000 Häuser in Deutschland als stark hochwasserbedroht angesehen und demzufolge der höchsten Gefahrenklasse 4 zugeordnet. Nach der aktuellen Überarbeitung ist die Zahl auf 139.000 Häuser gesunken. Etwa 400.000 Gebäude werden in diesem Jahr in niedrigere Gefahrenklassen eingeordnet. Demgegenüber steigt für 190.000 Häuser das Risiko, was eine Höherstufung nach sich zieht.
Der GDV geht bereits seit längerem davon aus, dass 99 Prozent der Wohngebäude in Deutschland ohne Probleme gegen Starkregen und Überschwemmungen über eine Elementarversicherung geschützt werden können. Die Neuordnung der ZÜRS-Zahlen bestätigt dies. Die nunmehr 139.000 Häuser in der Gefahrenklasse 4 machen 0,7 Prozent der in Deutschland versicherten Gebäude aus. Die Gesamtzahl jener beläuft sich auf über 21 Millionen. Laut Statistik droht in den Gebieten mit den besonders gefährdeten Häusern einmal in zehn Jahren ein Hochwasser.
Häuser in Nordrhein-Westfalen am stärksten von den Änderungen der ZÜRS Gefahrenklassen betroffen
Vor allem Hausbesitzer in Nordrhein-Westfalen sollten auf Änderungen bei der Wohngebäudeversicherung achten, denn sie sind am stärksten davon betroffen. Erfreulich dabei: Die Zahl der Häuser in der Gefahrenklasse 4 reduzierte sich um 62 Prozent. Auch in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen ist ein Rückgang um mehr als die Hälfte zu verzeichnen.
Geändert werden konnten die Risikozonen aufgrund der verbesserten Daten, die von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden. Erstmalig fand beispielsweise eine alle Bundesländer abdeckende Hochwassergefahrenkarte Verwendung. Mit Hilfe des ZÜRS können Versicherungsgesellschaften Hochwasserrisiken leichter einschätzen und eine risikogerechtere Prämienberechnung vornehmen.
Derzeit verfügen 21,3 Millionen Häuser in Deutschland über eine Wohngebäudeversicherung. Davon sind 19,3 Millionen Häuser der niedrigsten Gefahrenklasse 1 zugeordnet. Das statistische Hochwasserrisiko beträgt bei diesen weniger als einmal in 200 Jahren.
Ob sich der Abschluss einer Elementarversicherung lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch wenn die Gefahr von Hochwasser und anderen Umweltereignissen gering erscheint, kann man mit dem passenden Versicherungsschutz zumindest ruhiger schlafen.