Flutschaden am Auto: Welche Versicherung zahlt?
Erich Aiwanger
Bei den jüngsten Überflutungen im Osten Deutschlands sind nicht wenige Autofahrer davon betroffen, dass sie Ihre Autoversicherung wegen eines Flutschadens am PKW in Anspruch nehmen müssen.
Das Hochwasser kam innerhalb von drei Stunden. Kleine Orte und Teile der Stadt Görlitz standen plötzlich unter Wasser. Sogar ein neues Wort wurde in der deutschen Sprache dafür erfunden: „Blitzflut“. Manche Autobesitzer hatten keine Chance mehr. Ehe sie zu ihrem PKW gelangen konnten, stand dieser bereits mitten im Wasser. Auf Bildern sieht man Autos, bei denen gerade noch das Dach aus dem Wasser schaut.
Solche Flutschäden sind bei Kraftfahrzeugen in vielen Fällen Totalschäden. Steht das Wasser oberhalb des Armaturenbretts, ist eine Reparatur in der Regel aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr vertretbar. Denn neben der Innenausstattung müsste die gesamte Elektrik erneuert werden. Ist das Wasser dagegen nur über die Türschwellen gelaufen, hängt es vom jeweiligen Typ ab, ob sich eine Trockenlegung und Instandsetzung lohnt. Zur Einschätzung des Schadens ist auf jeden Fall zunächst eine Fachwerkstatt aufzusuchen, rät der ADAC.
Ein Flutschaden am Auto ist durch die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt dagegen für solche Schäden nicht auf. Falls die Reparatur von einer Fachwerkstatt übernommen werden kann, erstattet die Autoversicherung die Kosten. Bei einem festgestellten Totalschaden ersetzt die Versicherung den Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs. Im Gegensatz zu Unfällen, wird der Schadensfreirabatt bei einer Beschädigung durch das Hochwasser nicht berührt. Der Versicherte muss in diesem speziellen Fall also nicht mit einer Beitragserhöhung seiner Prämie zur Kaskoversicherung rechnen. Wichtig ist es, dem Versicherer möglichst zeitnah den Flutschaden am PKW zu melden.