Nur wenige Anbieter einer Wohngebäudeversicherung arbeiten profitabel
Erich Aiwanger
Die Wohngebäudeversicherung ist für die meisten Versicherer seit vielen Jahren nicht profitabel. Eine neue Analyse zeigt, welche Anbieter preisstabil sind.
Wer eine Wohngebäudeversicherung hat, kennt das Problem: Jährliche Erhöhungen der Beiträge sind eher die Regel als die Ausnahme. Unter anderem liegt das daran, dass diese Versicherungsart für viele Gesellschaften nicht rentabel anzubieten ist. Die Ursachen liegen vor allem in der steigenden Zahl der Unwetter aller Art.
Jetzt hat der Fachverband der deutschen Versicherer eine Untersuchung veröffentlicht, die Hinweise auf besonders rentable und damit preisstabile Anbieter gibt. Danach punktet vor allem die WGV mit Tarifen, die durch ihre Rentabilität überzeugen.
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Die Wohngebäudeversicherung als großes Sorgenkind
Für viele Versicherungsgesellschaften ist die Wohngebäudeversicherung so etwas wie das rote Tuch in der Produktpalette. Sie gilt als defizitär, das heißt, die Versicherer schaffen es kaum, dieses Versicherungsprodukt profitabel anzubieten. Ein am Gewinn orientiertes Unternehmen muss aber genau das tun, um am umkämpften Markt zu bestehen.
In den letzten Jahren ist dies den deutschen Versicherungsgesellschaften selten gelungen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat gerade in einer Analyse festgestellt, dass die Wohngebäudeversicherer im Jahr 2017 erst zum zweiten Mal einen Gewinn aus dem Segment der Wohngebäudeversicherung erwirtschaften konnten. In den Jahren 2000 bis 2015 war dies ununterbrochen nicht der Fall. Für den Versicherten hat dieser Trend gewaltige Auswirkungen. Erleidet eine Gesellschaft durch einen Tarif ständige Verluste, weil die Ausgaben für Schadensregulierungen höher sind als die Einnahmen aus Beitragszahlungen, steigen zwangsläufig die Beiträge.
Diese Gesellschaften arbeiten profitabel
Erstellt wurde die Studie von Yougov Deutschland in Kooperation mit der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Sie fast unter anderem die Geschäftskennzahlen der 50 größten Versicherer im Segment „Wohngebäudeversicherung“ zusammen. Als Basis wurden die Beitragseinnahmen angesetzt. Die 50 Gesellschaften machen zusammen einen Marktanteil von etwa 94 Prozent aus.
Als besonders rentabel stellte sich im Test die WGV Versicherung heraus. Sie hob sich mit großem Abstand von der Konkurrenz ab. Auf den zweiten Platz kam die Bayerische Landesbrandversicherung, danach folgte die SV Sparkassenversicherung. Auf den vierten Rang kam die BGV, danach konnte sich die Westfälische Provinzial platzieren.
Warum die Rentabilität für den Kunden interessant ist
Auf den ersten Blick mag sich für den Versicherten nicht erschließen, warum sich ein Zusammenhang zwischen der Rentabilität eines Versicherers und den Beiträgen ergibt. Doch dieser Zusammenhang ist ebenso einfach wie offensichtlich, wenn man überlegt, dass ein Versicherer seine Tarife zu wirtschaftlichen Preisen anbieten muss.
Sind die Ausgaben für die Regulierung von Schäden höher als die Einnahmen aus Beiträgen, steigen die Verluste. Um das zu verhindern, erhöht der Versicherer die Preise. In der Folge hat der Versicherte einen höheren Beitrag zu zahlen. Hält diese Entwicklung mehrere Jahre lang an, flattert dem Kunden Jahr für Jahr eine Beitragserhöhung ins Haus. Bei einem Versicherer, der nach objektiven Maßstäben als rentabel bewertet wurde, ist diese Gefahr deutlich kleiner.
Wer sich also gerade mit dem Gedanken an den Wechsel des Wohngebäudeversicherers trägt, weil die Beiträge wieder einmal steigen, sollte einen Blick auf die Tarife der genannten fünf Gesellschaften werfen.
Diese Untersuchung soll aber nicht grundsätzlich bedeuten, dass nur die vorgenannten Gesellschaften empfehlenswert sind. Vielmehr sollte unabhängig davon geprüft werden, welcher Tarif am Besten zu einem im Bezug auf Leistung, Beitrag und sonstige Bedürfnisse passt.
Experten befürchten weiter steigende Beiträge
Das Ergebnis der Yougov-Studie entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Versicherungsspezialisten werden seit einigen Jahren nämlich nicht müde zu berichten, dass die Wohngebäudeversicherung für den Versicherten eine teure Absicherung ist. Als wäre das nicht schon schlimm genug, geht man davon aus, dass es auch in den kommenden Jahren zu stetig steigenden Preisen kommt.
Die Ursache liegt schlicht im Klimawandel. Die Zahl der Unwetter mit gravierenden Schäden aus Hochwasser, Hagelschlag oder Sturm ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Klima- und Versicherungsfachleute vermuten, dass sich dieser Trend angesichts des Klimawandels fortsetzt. Schwere Unwetter dürften danach in einigen Jahren zur Gewohnheit werden. Damit steigt die Gefahr für die Versicherer weiter an, denn die Beseitigung von Schäden aus Unwettern ist ein klassischer Fall für die Wohngebäudeversicherung.
Ein Tarifvergleich hilft gegen steigende Preise
Als unabhängiger Versicherungsmakler mit jahrelanger Erfahrung wissen wir, wie wichtig stabile Preise für unsere Kunden sind. Aus diesem Grund empfehlen wir einen regelmäßigen Vergleich von Beiträgen und Leistungen, um sicher zu sein, dass man nicht überteuert versichert ist. So bedeutend die Wohngebäudeversicherung für den Besitzer einer Immobilie ist, so sehr besteht die Notwendigkeit, die Beiträge regelmäßig im Blick zu behalten.
Die neue Studie zeigt, dass es durchaus Versicherer gibt, die wirtschaftlich stabil aufgestellt sind und die ihre Beiträge angesichts der Geschäftszahlen stabil halten können. Erhöht also der eigene Versicherer wieder einmal seine Preise, lohnt sich ein unabhängiger Versicherungsvergleich.
Diesen kann man online durchführen, wobei nur wenige Angaben nötig sind. Stimmen Leistungen und Preise überein, ist der Vertragsabschluss aus dem Onlinerechner heraus sofort möglich. Selbstverständlich sind in unserem Onlinevergleich eine Vielzahl von Versicherer enthalten, so dass sich insgesamt ein umfassender Überblick über die aktuellen Tarife am Markt ergibt. Damit hat man einerseits Zugriff auf besonders günstige Tarife, andererseits aber auch auf die Premiumtarife, die durch ein sehr weitreichendes Leistungsspektrum überzeugen.