Oft fällt die Riester Rente niedriger aus als gedacht
Erich Aiwanger
Das Gesetz zur Einführung der Riester Rente liegt nun schon einige Jahre zurück. Die ersten Riester-Sparer kommen jetzt in den Genuss ihrer privaten Altersvorsorge.
Allerdings hält sich die Freude darüber bei vielen Sparern in Grenzen. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ veröffentlichte vor einigen Tagen einen Artikel, der über die Enttäuschung vieler Rentenempfänger nach den ersten Auszahlungen ihrer Fonds- und Banksparpläne berichtet.
Die niedrigen Monatssummen liegen darin begründet, dass am Beginn des Rentenbezugs bis zu dreißig Prozent der eingezahlten Riester-Beiträge in die Versicherung fließen. Die Versicherer begründen diese Tatsache damit, dass sie sicher stellen wollen, die Rentenbeiträge auch über das 85. Lebensjahr hinaus stabil leisten zu können. Dies sei nötig, da das durchschnittliche Lebensalter der Deutschen stetig steige.
Zwar lässt sich die Annahme statistisch belegen, denn von 1000 Männern erreichen gegenwärtig immerhin 450 das Alter von 85 Jahren, aber die Versicherer hatten das längst einkalkuliert. Die meisten Privatrentenanbieter gehen bereits heute von der fiktiven Berechnungsgrundlage aus, dass 70 Prozent aller Männer beim Abschluss des Riester-Vertrages das genannte Alter einmal erreichen werden. Demographen und Finanzexperten finden diesen Ansatz als deutlich übertrieben. Die Versicherungsgesellschaften erzielen mit ihrer Hypothese Gewinne in Milliardenhöhe.
Worauf sollten Sparer bei der Altersvorsorge also achten um später bei der Auszahlung der Bezüge nicht enttäuscht zu werden? Das Managermagazin weist auf die 5 größten Fehler hin, die bei der Altersvorsorge unbedingt vermieden werden sollten. Zu nennen ist zuerst die unrealistische Renditeerwartung bei fondsgebunden Sparplänen, die stark an der Börse orientiert sind. Ebenso vermeiden sollte man aber auch die allzu große Angst vor Verlusten an der Börse. Weiterhin warnt das Magazin vor dem Mangel an persönlicher Disziplin beim Sparen, der falschen Vorsorgestrategie (Unterversicherung bei Berufsunfähigkeit) und der falschen Beratung beim Abschluss der privaten Rentenversicherung.