Private Pflegeversicherung: Pflege-Riester soll 2013 kommen
Erich Aiwanger
Eine private Pflegeversicherung soll als freiwillige Zusatzversicherung mit staatlicher Unterstützung die erwartete Versorgungslücke der gesetzlichen Pflegeversicherung schließen. Darauf einigte sich die Regierungskoalition Anfang Juni auf Drängen der FDP.
Ähnlich der Riester-Rente wird die Zusatzversicherung durch den Staat gefördert. Allerdings soll jeder, der die private Pflegeversicherung abschließt, unabhängig vom Einkommen einen Zuschuss von monatlich 5 Euro erhalten. Mit jährlich 60 Euro wird dann der eigene Versicherungsbeitrag aufgestockt. Mit dieser Lösung kommen auch Bezieher niedriger Einkommen und geringfügig Beschäftigte in den Genuss einer staatlichen Förderung. Der Beitrag zur privaten Pflegeversicherung soll nicht als Steuervergünstigung angerechnet werden, sondern direkt dem Versicherten zu Gute kommen.
Geht man von der gegenwärtigen Entwicklung aus, werden im Jahr 2050 etwa vier Millionen Bundesbürger pflegebedürftig sein. Experten sagen vorher, dass bereits in wenigen Jahren die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung die Kosten für die Versorgung Pflegebedürftiger nicht mehr decken können. Reicht heute bei vielen Pflegefällen die eigene Rente noch aus, um die Leistungen aus der gesetzlichen Versicherung „ausreichend aufzustocken“, dürfte dies künftig bei oft deutlich sinkenden Rentenbezügen und ständig steigenden Pflegkosten nicht mehr der Fall sein.
Experten der Versicherungsbranche haben errechnet, dass ein heute etwa 30 Jahre alter Mann rund 10 Euro monatlich in die private Pflegeversicherung einzahlen müsste, um später im Pflegefall ein Tagesgeld von etwa 50 Euro zu erhalten. Dies würde einem monatlichen Pflegezuschuss von 1500 Euro entsprechen. Ein 50-jähriger muss demzufolge bereits monatlich 20 Euro einzahlen um die gleichen Leistungen zu erhalten.