Schlechte Nachrichten zur Autoversicherung
Erich Aiwanger
Risikozuschläge bei Autoversicherungen bringen die Ergo Versicherung in Bedrängnis.
Die Berichte über Skandale bei der Ergo-Versicherungsgruppe reißen nicht ab.
Nach Orgien und angeblich falschen Abrechnungen bei Riester-Rentenverträgen gerät die Versicherung erneut ins Visier der Journalisten.
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ veröffentlichte kürzlich einen Bericht, in dem der Ergo-Tochter DAS vorgeworfen wird, dass sie Autoversicherungen an Ausländer zu überhöhten Preisen angeboten habe. So sollen nach Spiegelberichten bis Anfang des Jahres 2010 Kunden aus osteuropäischen Ländern aber auch Italiener in eine besonders hohe Risikogruppe eingestuft worden sein. Selbst deutsche Staatsbürger mit ausländisch klingenden Namen wurden als unerwünschtes Risiko eingestuft. Nur in Ausnahmefällen sollen mit diesen Personen überhaupt Verträge abgeschlossen worden sein.
Die Ergo wies diese Behauptungen zurück. Nach ihrer Darstellung würde es seit 1995 keine Zuschläge für ausländische Kunden geben. Ob die Darstellungen des Spiegels nun in vollem Umfang zutreffen oder nicht, die Ergo Versicherungsgruppe wird wohl einige Zeit brauchen, um verlorenes Kundenvertrauen zurückzugewinnen.
Auch ein anderer Kfz-Versicherer sorgt derzeit für Schlagzeilen. Wie unter anderem die Financial Times Deutschland berichtete, will die Admiral Group die Autoversicherung AdmiralDirekt Deutschland verkaufen. Die Admiral Group ist drittgrößter Autoversicherer Großbritanniens, hatte aber nach eigenen Angaben in den letzten Jahren deutliche Verluste im deutschen Versicherungsgeschäft hinnehmen müssen.
Die etwa 32.000 Versicherten hätten in Deutschland im vergangenen nur die Hälfte der Ausgaben als Versicherungsprämie eingezahlt. Trotz dieser schlechten Bilanz im Deutschlandgeschäft geht die Stiftung Warentest nicht von einer Insolvenz der Versicherungsgesellschaft aus, da das Geschäft auf der Insel gut laufe. Die 32.000 deutschen Versicherten sollten die Entwicklung jedoch aufmerksam verfolgen und im Zweifelsfall den Anbieter wechseln.