Steigende Prämien bei der Wohngebäudeversicherung zu erwarten
Erich Aiwanger
Hohe Kosten entstanden den Versicherern - hier insbesondere auch den Gesellschaften, die eine Wohngebäudeversicherung anbieten - im vergangenen Jahr durch eine Vielzahl von Unwettern verbunden mit Sturm, Hagel und Starkregen.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) beliefen sich die Ausgaben in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres auf etwa 2,7 Milliarden Euro.
910.000 Schadensfälle wurden mit dem genannten Betrag geregelt. Die reichliche Hälfte der Fälle mussten von der Wohngebäudeversicherung übernommen werden. Neben den Unwettern wurde Deutschland im vergangenen Jahr auch erneut durch ein Hochwasser heimgesucht. Schäden in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro schlagen hier zu buche. Die Versicherungsbranche rechnet mit etwa fünf Milliarden Euro, die nach Abschluss aller Fälle auf der Ausgabenseite für das Jahr 2013 stehen werden.
Diese immensen Kosten werden den Gewinn der gesamten Versicherungsbranche nicht zuträglich sein. Unter diesen Umständen ist es wenig verwunderlich, wenn die Versicherer steigende Prämien insbesondere in der Sparte der Wohngebäudeversicherungen ankündigen. Nach Aussage der Hannover Rück betrifft dies viele Immobilienbesitzer bereits in diesem oder im kommenden Vertragsjahr. Sollte im abgeschlossenen Vertrag zur Wohngebäudeversicherung eine Preisanpassungsklausel stehen, so können die Versicherten mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Beitragssteigerung ausgehen.
Kalkuliert wird in der Branche mit einer Erhöhung von zehn Prozent auf die bestehenden Beiträge. Besonders beim Abschluss von Neuverträgen ist mit einem deutlichen Aufschlag gegenüber den bisherigen Policen zu rechnen. Neben den Wohngebäudeversicherungen haben die Schadenskosten des vergangenen Jahres bereits jetzt spürbare Auswirkungen bei den Kfz-Versicherungen hinterlassen. So erhöhten sich die Haftpflichtkosten im Durchschnitt um 4%. Während bei der Vollkaskoversicherung sogar 5% mehr zu zahlen ist.