Versicherungsbetrug besonders bei der Hausratversicherung verbreitet
Erich Aiwanger
Nach Untersuchungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist der versuchte Betrug bei vielen Versicherungen, hier ist insbesondere die Hausratversichrung zu nennen, bei den Deutschen weit verbreitet.
Vor allem bei Schäden im Haushalt, wenn es an Zeugen mangelt, müssen offensichtlich oft Bekannte oder Verwandte dafür „herhalten“, um als Verursacher für die Versicherung in Erscheinung zu treten.
Was für den ersten Moment nur als kleiner Schummel erscheint, hat für die Versicherten aber unter Umständen schwer wiegende Folgen. Was bis zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Häufige Fälle solchen Betrugs werden im Zusammenhang mit minderjährigen Kindern begangen, wie der GDV mitteilte.
Ein typisches Beispiel dafür sei genannt: Ein kleines Kinder unter sieben Jahren beschädigt beim Spielen das geparkte Auto des Bekannten vor der Haustür. Da Kinder dieses Alters nicht deliktfähig sind, müssten die Autobesitzer für den Schaden allein aufkommen. Dann nehmen die Eltern des Kindes gern den Schaden einmal auf sich, damit die Privathaftpflichtversicherung die Rechnung für die Reparatur zahlt.
Beliebtes Betrugsobjekt sind elektronische Geräte wie Notebooks oder Handys. Nach Untersuchungen des GDV erweist sich knapp die Hälfte aller gemeldeten Schäden an den genannten Geräten als unbegründet für eine Versicherungsleistung, bei einem Drittel der Schadensmeldungen liegen Betrugsabsichten vor. Etwa neun Prozent der Versicherten schickt sein als beschädigt gemeldetes Gerät gar nicht erst zum Versicherer, wenn er die Aufforderung dazu erhält, wohl wissend, dass sein Betrugsversuch leicht aufgedeckt werden könnte.
Bei einer durch den GDV in Auftrag gegebenen Umfrage gaben 12% der Befragten an, dass sie bereits einmal einen Bekannten oder Verwandten bei der Übernahme eines Schadens „um Hilfe“ gebeten hätten, 4% gaben sogar den Versicherungsbetrug offen zu. Da die Fälle von Versicherungsmissbrauch steigen, gehen die Versicherer dazu über, ihre Mitarbeiter für diese Fälle speziell zu schulen.