Wohngebäudeversicherung: Versicherer sind vorsichtig bei Vertragsneuabschlüssen
Erich Aiwanger
Die Wohngebäudeversicherung nimmt bei fast allen Gesellschaften der Branche einen hohen Stellenwert ein. Dies erscheint verwunderlich, wenn man bedenkt, dass in den letzten Jahren diese Sparte fast durchweg rote Zahlen schreiben musste.
Auch im laufenden Jahr ist durch die Hochwasserkatastrophen des Frühsommers nicht mit einer profitablen Situation für die Versicherer zu rechnen. Trotzdem will sich kaum jemand aus dem Bereich der Wohngebäudeversicherungen zurückziehen.
Allerdings kommt eine Umfrage unter einer Reihe von Gesellschaften zu dem Ergebnis, dass es künftig eine verschärfte Annahmepolitik geben wird. Während die DEVK angab, bei der Akquise von Policen zur Wohngebäudeversicherung noch zulegen zu wollen, sind bei einigen Versicherern andere Tendenzen im verlustgefährdeten Geschäft zu beobachten.
So wollen beispielsweise die VHV Allgemeine Versicherung AG und die Zurich Gruppe Deutschland den Vertrieb nicht weiter forcieren. Bei der Axa, der Württembergischen Versicherung AG und der Concordia Versicherungsgruppe gibt es nach eigenen Aussagen überhaupt keine eigenen Vertriebsaktivitäten. Andere Versicherer, wie beispielsweise die Bayerische Beamten Versicherung AG will die schlechte Ertragssituation im Bereich der Wohngebäudeversicherungen durch neue Zeichnungsrichtlinien verändern.
Durch angepasste Tarife soll die ungünstige Schaden-Beitrags-Situation für die Versicherung verbessert werden. Auch bei der Axa und Concordia will man bei Neuabschlüssen besonderes Augenmerk darauf legen, dass die Policen und damit der Versicherungsschutz kostendeckend abgeschlossen werden. Bei der Alten Leipziger Versicherung AG geht man sogar noch einen Schritt weiter. Um das Gesamtergebnis der Gesellschaft nicht zu gefährden, will man unter Umständen sogar auf Geschäft im Bereich der Wohngebäudeversicherung verzichten, wenn das Risiko bei dem zu versicherten Gebäude zu hoch erscheint.